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28.12.2021 15:14:17

Antwort auf den offenen Brief der "Ärzte gegen Impfdruck"

Dieser Text darf nach belieben kopiert und bearbeitet werden (CC0) .

Link zum Ursprungsstext: https://archive.fo/3cRsK


Vorwort: das hat mich den ganzen Tag gekostet und ich habe keinen Bock mehr jetzt auch noch die Quellen alle zu prüfen. Ich gehe davon aus, dass zumindest ein Teil der zitierten Studien inzwischen widerlegt wurde oder selektiv zitiert wurden, verwende das aber nicht in meiner Argumentation. Insbesondere Aussagen zur Wirksamkeit der Impfstoffe halte ich für zweifelhaft, aber ich spare mir die Mühe hier mit Studien zu kontern und Argumentiere mit den von den Autoren angegebenen Zahlen und Daten.



Los gehts.


Aufgrund der kurzen Beobachtungszeit und der zu geringen Ereigniszahlen, sind weder Aussagen zur Langzeiteffektivität möglich, noch können Aussagen zur Verhinderung von schweren Verläufen oder Todesfällen getroffen werden.

Komisch dass die Autoren - im nächsten Absatz! - genau das tun und eine „absolute Risikoreduktion“ auf x Nachkommastellen herbeirechnen – ohne zu erklären was das sein soll. Ich habe diesen Begriff noch nie gehört. Dass er hier ohne jegliche Erklärung verwendet wird zeigt schon das der Leser manipuliert werden soll. Welchen Risiko wird reduziert? Für wen, unter welchen Bedingungen? Egal, es soll nur eine möglichst kleine Prozentzahl im Gedächtnis hängen bleiben, obwohl sie der vorher genannten Zahl von ~60% Reduktion bei Hospitalisierungen (und der 60 - >90%igen Impfeffektivität, nächster Abschnitt) offensichtlich wiederspricht.


Auch komisch wie erst behauptet wird, es gäbe keine Studien, um dann doch eine zu zitieren. Natürlich kann in den Zulassungsstudien keine Langzeiteffektivität geprüft werden. Die Autoren tun so als wäre seit der Zulassung nicht weiter geforscht worden, was offensichtlich Quatsch ist. Ich spare mir die Mühe, Studien rauszusuchen, der medizinische Konsens hat sich seit der Zulassung dahingehend afaik nicht nennenswert geändert.


Das heißt, dass etwa 26.000 Menschen geimpft werden müssen um einen COVID-Todesfall zu verhindern.

Ja und? Das sind immernoch - allein in Deutschland - tausende von Menschleben die gerettet werden könnten (wenn die Zahlen stimmen!). Warum sollte das ein Gegenargument sein? Genausogut könnte man kritisieren dass tausende Menschen gezwungen werden nüchtern Auto zu fahren, nur um einen Unfalltoten zu verhindern. So funktioniert halt eine Zivilisation. Was für eine merkwürdige Argumentation.

Die Wahrscheinlichkeit für den Einzelnen, durch die Impfung geschützt zu werden, ist also extrem gering

Nachweislich falsch, alleine schon die oben zitierte 60%ige Verringerung von Krankenhausaufenthalten und die später zitierte Impfeffektivität beweisen das. Ist nochmal im Link ganz unten widerlegt.


Inzwischen liegen zahlreiche weitere Beobachtungsstudien mit sehr ähnlichem Ergebnis vor.

lol. Welche denn? Komisch dass sie keine Quellen nennen. Die überwiegende Mehrheit der mir bekannten Daten widerlegt ihre Argumentation.


Neuere Arbeiten zeigen, dass die Impfeffektivität im Laufe der Zeit nachlässt

Unstrittig, von vornherein zu erwarten, insbes. aufgrund der hohen Mutationswahrscheinlichkeit (die durch niedrige Impfquoten begünstigt wird!).


Aussagen zum Schutz vor Hospitalisierung und Tod waren in dieser Studie nicht möglich, da nur eine Krankenhausaufnahme und kein einziger Todesfall zu beobachten waren.

Hier soll der Eindruck entstehen Delta und andere Mutationen wären nicht erforscht. Hätten sie halt mal mehr als eine Studie zu lesen müssen.


Diese Tatsache spiegelt sich auch in den steigenden Zahlen Geimpfter unter den im Krankenhaus und auf der Intensivstation behandelten COVID-Patienten wider.

Das ist einfach nur Sample Bias, war genau so zu erwarten und wurde auch so vorhergesagt. Bei fast allen Toren, die jemals in der Bundesliga geschossen wurden, stand ein Torwart im Tor. Brauchen wir also keine Torwarte?

Illustration dazu hier: https://covid19.public.lu/de/blog/impfung/hospitalisierungen-verstehen.html


Vor allem ist unbekannt, ob Impfung und Boosterung hinsichtlich neu auftretender Varianten wie „Omikron“ effektiv sein werden.

Das ist inzwischen erforscht. Nur weil sie keine Quellen nennen, heisst es nicht dass es keine dazu gibt. Und mal grundsätzlich: bei neuen Varianten kann sich das Risiko für Ungeimpfte genauso erhöhen – das muss auch in eine Nutzen-Risiko-Abwägung einbezogen werden, wird hier aber verschwiegen.


Kein Arzneimittel oder Impfstoff hat seit Bestehen der entsprechenden Datenbanken in so kurzer Zeit so viele Meldungen von schweren, unerwünschten Wirkungen und Todesfällen erfahren wie die Impfstoffe gegen COVID-19. In seinem Sicherheitsbericht vom 20.9.2021 berichtet das Paul-Ehrlich-Institut von über 156.360 Meldungen über Zwischenfälle im zeitlichen Zusammenhang mit einer COVID-Impfung in Deutschland

Das ist sowohl falsch als auch irreführend.

Erstmal grundsätzlich: Es gibt auch einen zeitlichen Zusammenhang zwischen dem Verkauf von Schokoweihnachtsmännern und Grippeinfektionen, der lässt sich jedes Jahr beobachten. Das beweist keinen Kausalzusammenhang. Bei einem Medikament, dass milliardenfach verabreicht wird ist es vorhersehbar, dass es besonders viele Meldungen von Verdachtsfällen gibt. Kein Mensch (vielleicht abgesehen von ein paar Oldschool-Impfgegnern) wusste vor Corona was diese Datenbanken sind und wo man sowas melden kann. Nach meinem Kenntnisstand wurde für nahezu nichts davon eine ursächlicher Zusammenhang zur Impfung nachgewiesen. Die gleiche Argumentation wurde auch schon für die „Impfung verursacht Autismus“-These bemüht und hat sich auch damals nicht belegen lassen.


Nachdem oben für die Wirksamkeit eine extrem niedrige Zahl benannt wurde (ohne sie einzuordnen) wird bei den Nebenwirkungen die größtmögliche Zahl genannt, ohne sie einzuordnen. Sowas ist gezielte Manipulation, unsachlich und unwissenschaftlich. Wenn man die Zahl der Impfungen daneben stellt wirkt es schon viel weniger spektakulär:


123.347.849 Impfungen

196.974 Verdachtsfälle von Nebenwirkungen (gesamt)


(Stand heute, Quelle: https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/DE/newsroom/dossiers/sicherheitsberichte/sicherheitsbericht-27-12-20-bis-30-11-21.pdf?__blob=publicationFile&v=7)


Aber eine Quote von 1,6 Verdachtsfällen von Nebenwirkungen pro 1000 Impfungen klingt nicht so gruselig wie „HUNDERTTAUSEND SCHWERE NEBENWIRKUNGEN UND TODESFÄLLE“.


Ausserdem werden hier absichtlich leichte und schwere Nebenwirkungen vermischt um zu verwirren. Im ersten zitierten Satz wird von „Meldungen von schweren, unerwünschten Wirkungen und Todesfällen“ gesprochen, im nächsten Satz aber die Zahl SÄMTLICHER Verdachtsfälle von Nebenwirkungen genannt. Die meisten dieser Nebenwirkungen sind aber Pipifaxsymptome wie Müdigkeit, Hautrötung, Schwellung an der Einstichstelle. („Die weltweiten Daten zeigen, dass die ganz überwiegende Mehrzahl der Nebenwirkungen der in Deutschland verfügbaren Impfstoffe vorübergehende lokale und systemische Reaktionen betreffen, wie sie auch schon in den klinischen
Prüfungen vor der Zulassung beobachtet wurden. “ PEI-Bericht, s.o.). Hier wird der Leser also schon wieder vorsätzlich verwirrt und manipuliert.

Bei den „schweren, unerwünschten Wirkungen und Todesfällen“ ist die Melderate um ein Vielfaches niedriger, nur noch 0,2 Verdachtsfälle pro Tausend Impfungen. Das ist den Autoren offenbar nicht gruselig genug und soweit ich weiss auch nicht ungewöhnlich hoch. Nochmal, wir reden von ungeprüften Verdachtsfällen.


Von den gemeldeten Zwischenfällen endeten 1.450 tödlich

Es wird wieder verschwiegen, dass es sich um Verdachtsfälle handelt. Bei den aktuell 1919 gemeldeten Todesfällen wird vom PEI bei 78 Fällen angenommen, dass ein ursächlicher Zusammenhang „möglich oder wahrscheinlich“ ist – Das steht in der gleichen Quelle aus der die Autoren zitieren, also wird es von ihnen bewusst verschwiegen. 78 klingt halt nicht so gruselig, vor allem wenn man es ins Verhältnis setzt. Vorhin wurde noch gemeckert, dass man 26.000 Impfungen brauchen würde, um einen Todesfall zu verhindern. Was denn nun?

Selbst nach ihren eigenen Zahlen stehen jedem durch die Impfung verursachten Todesfall 60 verhinderte Todesfälle gegenüber. Damit haben sie den Nutzen der Impfung einmal mehr belegt, es aber verschleiert indem sie den Kontext weglassen.


weitere, noch weitgehend unerforschte negative Effekte wie eine antikörperabhängige Verstärkung von Entzündungsprozessen bei erneuter Infektion (Antibody-dependent-enhancement [ADE]) und die Begünstigung der Entstehung von Immunkomplex und Autoimmunerkrankungen

Völlige Spekulation, keine Belege. Insbesondere ADE hätte (durch die hohe absolute Zahl an Impfdurchbrüchen) inzwischen beobachtbar sein müssen. Ausserdem wird hier, wie in dem gesamten Brief, das Risiko von Langzeitschäden durch Covid-Infektionen vollkommen verschwiegen.



Die Infektiosität von Geimpften und Ungeimpften
Geimpfte [...] können gleichermaßen zur Verbreitung der Erkrankung beitragen.

Ich teile die Kritik insofern, dass den Leuten der Eindruck vermittelt wird oder wurde, Geimpfte wären während einer Infektion nicht ansteckend. Das Schlüsselwort ist „während einer Infektion“ – Geimpfte haben natürlich ein viel geringeres Risiko, überhaupt infiziert zu werden (bestätigen die Autoren selbst, siehe Anfang) und sind dadurch logischerweise viel seltener Überträger der Infektion. Diesen Teil zu verschweigen ist manipulativ.

Die genannten Studienergebnisse sind im Übrigen umstritten, zumindest der Zeitraum der Infektiosität ist bei Geimpften wohl messbar kürzer.


Genesene haben ein sehr geringes Risiko für eine erneute Erkrankung und ein noch geringeres Risiko für einen schweren Erkrankungsverlauf.

Geimpfte haben das auch. Nur wird es da kleingeredet und hier betont. Schon komisch.

Zumindest der erste Teil der Aussage ist seit Omikron wohl hinfällig. Die Immunität lässt auch bei Genesenen allmählich nach, sowohl im zeitlichen Verlauf als auch ggü. neuen Varianten.


Selbst wenn man die hohen relativen Risikoreduktionen der Impfstudien auf ein Kollektiv von Genesenen überträgt, liegt die NNV, also die Zahl derer, die man impfen muss um einen schweren Verlauf zu verhindern über 100.000.

Das gleiche wie oben, es werden große Zahlen genannt, aber woher sie kommen wird nicht erklärt. Was ist eine NNV, warum wird keine Quelle genannt?

Ausserdem ist dieses, wiederholt vorgetragene, Argument Rosinenpickerei und ein Ablenkungsmanöver. Es wird die am schlechtesten aussehende Zahl (erst Todesfälle, jetzt schwere Verläufe) rausgepickt um die Impfstoffe möglichst schlecht darzustellen, und die restlichen Wirkungen werden völlig unter den Tisch gekehrt.

Das ist weder sachlich, noch objektiv, noch ehrlich.

Ein Impfstoff schützt sowohl vor Ansteckung, schwerem Verlauf und Tod durch Covid in unterschiedlichem Ausmaß – aber alles gleichzeitig! Impfen verlangsamt die Ausbreitung deutlich (geben sie am Rande zu – Stichwort Impfeffektivität), führt zu weniger Fällen in der Gesamtpopulation und nützt dadurch allen! Weniger Übertragung führt zu weniger Fällen, weniger Mutationen, weniger Schweren Verläufen, weniger Todesfällen INSGESAMT, was in diesen hier herausgepickten Zahlen nicht auftaucht weil nur das Individuum angekuckt wird. Eine Pandemie betrifft aber die Bevölkerung insgesamt. Die Effekte der Impfung auf Aspekte wie die Überlastung von Krankenhäusern und -personal oder die Gefährdung von Personen die sich nicht impfen lassen können werden hier komplett ignoriert (Stichwort „Schattenfamilien“ https://www.watson.de/leben/watson-story/113026917-schattenfamilien-warum-eltern-von-risikokindern-sich-von-der-politik-vergessen-fuehlen), weil die Analyse auf einzelne Aspekte der individuellen Wirkung reduziert wird. Am Ende ist das ein ziemlicher Egotrip, nur danach zu schauen was die Impfentscheidung mir persönlich bringt und die Folgen für alle Anderen zu ignorieren.


Bei der Betrachtung der Nutzen-Schaden-Bilanz ist das persönliche Risiko eines Menschen, schwer an COVID-19 zu erkranken oder an der Erkrankung zu versterben, zu berücksichtigen

Ja aber eben nicht nur das persönliche Risiko, wie eben gesagt. Wer sich darauf beschränkt fährt einen asozialen Egotrip.


Die Zahlen im Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts legen nahe, dass schwere
unerwünschte Wirkungen bei Kindern etwa gleich häufig vorkommen wie bei Erwachsenen.

Schön gruselig formuliert. Was das PEI tatsächlich schreibt:


Die Daten der Spontanerfassung zeigen, dass vorübergehende und kurzfristig andauernde Lokal- und Allgemeinreaktionen am häufigsten gemeldet werden. Schwerwiegende Nebenwirkungen der mRNA-Impfstoffe sind sehr selten berichtete Fälle von Myo-/Perikarditis. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist der Verlauf der Erkrankungen zumeist milde. Die Symptome klingen bei der überwiegenden Mehrzahl der betroffenen Patienten innerhalb kurzer Zeit vollständig ab. „


Herzmuskelentzündungen treten aber wahrscheinlich sogar häufiger bei Kindern und
Jugendlichen auf.

Im aktuellen PEI-Bericht wird diese Vermutung bezüglich eines bestimmten Impfstoffs genannt, der daraufhin vorsichtshalber nicht mehr für diese Gruppe eingesetzt wird. Das ist eigentlich ein Beispiel für die funktionierende kontinuierliche Sicherheitsüberwachung der Impfstoffe, wird hier aber ohne Zusammenhang zur Panikmache verwendet.


Bei Kindern steigt außerdem die Anzahl der erforderlichen Impfungen zur
Verhinderung einer schweren COVID-19-Erkrankung oder gar eines Todesfalls durch
COVID auf ein Vielfaches.

Das ist schon wieder der gleiche Rechentrick. Fun Fact: auch die Impfung von Kindern vermindert die Gefährdung von klapprigen alten Ommas durch eine Verlangsamung der Ausbreitung (und somit auch der Mutation).

Ich finde es auch einfach widerlich so zu argumentieren:

Das hier nur über das „individuelle“ Risiko geredet wird verschleiert, dass eben nicht alle Kinder „durchschnittlich“ gefährdet sind – die meisten sind wenig gefährdet, manche dagegen sehr stark (chronisch Kranke, immunsupprimierte usw).

Das heisst – natürlich profitieren nicht alle Kinder gleichermaßen von einer *individuellen* Risikominderung – das Risiko verringert sich am meisten für die, bei denen es am größten ist.

Wer bei der Impfung – wie diese Ärzte - nur nach seinem individuellen Nutzen urteilt, ignoriert dass die Impfung eben auch andere schützt und lässt damit die gefährdeten Gruppen auf sich allein gestellt. Das ist unsozial und verantwortungslos. Deswegen ist auch das folgende Statement Schwachsinn:


Hieraus ist zu folgern, dass die Nutzen-Schaden-Bilanz der Impfung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit negativ ist,

Klar, wenn wir die Kranken und Schwachen Kinder einfach verrecken lassen können wir uns die Mühe sparen. Sollen die sich doch zuhause einsperren, MEIN kind hat keinen Nutzen von der Impfung also gibt es keinen Grund sie zu nehmen.


Sorry, ich finde diese hyperindividualistische Betrachtung einfach menschenverachtend.

Der Nutzen der Impfung wurde überhaupt noch nicht angesprochen. Auch wenn der durchschnittliche Verlauf milder ist, ist diese Krankheit auch für gesunde Kinder nicht harmlos, und die Effekte auf die Gesamtbevölkerung wurden ebenfalls komplett ignoriert. Ich muss kein Arzt sein um zu merken, dass das keine seriöse Analyse einer hochansteckenden Krankheit sein kann, wenn sie sich nur auf das Individuum beschränkt.


Der nur kurzzeitig andauernde Schutz und die negativen Folgen der
Booster-Impfungen z.B. in Israel lassen selbst diesen Nutzen zweifelhaft erscheinen.

Welche Folgen? Egal. Quellen? Egal. Jetzt wird nur noch emotional manipuliert, es wird nicht mal mehr so getan als hätten sie Belege.


Zusätzlich muss noch berücksichtigt werden, dass viele mögliche Langzeitschäden der Impfungen wegen der fehlenden Beobachtungszeit und der unvollständigen Dokumentation noch gar nicht bekannt sind.

Das Märchen der Langzeitschäden ist so alt wie die Impfungen selbst. Impfnebenwirkungen treten kurzfristig auf, fast immer innerhalb von Tagen oder Wochen.

Es wurde noch nie nachgewiesen dass irgendwelche Gesundheitsschäden, die mehr als 6 Monate nach der Impfung eingetreten sind, von der Impfung verursacht wurden.

Und unvollständige Dokumentation? Ernsthaft? Es wurde noch nie so genau und transparent dokumentiert wie bei dieser Impfkampagne. Es gab noch nie so viele öffentlich zugängliche Daten wie jetzt, es wurde (wie anfangs kritisiert wurde!) noch nie so viel an Nebenwirkungen gemeldet und untersucht wie hier.


Fazit
Der absolute, individuelle Nutzen der Impfungen gegen COVID-19 ist im Bevölkerungsdurchschnitt marginal.

Ich bestreite die Richtigkeit dieser Aussage entschieden, aber selbst wenn: Der absolute Nutzen vom Zähneputzen gegen Karies ist auch marginal. Fast alle Zähneputzer erkranken irgendwann an Karies, das ist kein Argument es zu unterlassen.

Der - absolute - Nutzen von so ziemlich allen gesundheitsfördernden, präventiven Maßnahmen die man so machen kann ist marginal, trotzdem macht man es weil es relativ eben besser ist, als es nicht zu tun. Dieses Argument ist echt ein billiger Taschenspielertrick.



Die Behauptung, dass durch die Impfung andere Menschen vor COVID-19 geschützt werden, ist in Anbetracht der hohen Anzahl von Erkrankungen bei Geimpften und des fehlenden Unterschieds in der Infektiosität zwischen Geimpften und Ungeimpften nicht stichhaltig und unglaubwürdig.

Unsinn. Eine „hohe Anzahl von Erkrankungen bei Geimpften“ ist wischi-waschi Gelaber und kein Nachweis für irgendwas. Die Wahrscheinlichkeit einer Infektion wird deutlich reduziert, was die Autoren ja zugegeben haben. Dass es weitere Faktoren gibt, die den Pandemieverlauf beeinflussen, widerlegt nicht die Wirksamkeit.

Das Infektiösitätsargument ist Rosinenpickerei wenn man – wie hier - ignoriert das Geimpfte erheblich seltener erkranken (ausserdem wissenschaftlich noch überhaupt nicht geklärt aber ich habe jetzt echt keinen Bock mehr weiter zu googeln).



Wir fordern daher
[...]- den sofortigen Stopp der einseitigen und die möglichen Schäden verharmlosenden Impfinformation,

Na dann, wie die jungen Leute im Internet sagen würden, löscht euch.

Die Dreistigkeit nach seitenlanger manipulativer Rosinenpickerei der Gegenseite „einseitige“ Informationen vorzuwerfen ist spektakulär. Die möglichen Schäden durch Covid-Infektionen wurden von den Autoren tatsächlich nicht verharmlost, sondern komplett totgeschwiegen.

Der hier erhobene Vorwurf der „einseitigen und die möglichen Schäden verharmlosenden Impfinformation“wurde im übrigen bisher garnicht benannt, geschweige denn belegt. Im Gegenteil, die Argumente wurden DIREKT aus den angeblich „einseitigen“ Impfinformationen vom PEI zitiert, womit sie sich einmal mehr selbst widerlegen.


- das sofortige Ende der Diskriminierung von Ungeimpften

Diese Forderung erinnert mich an das hier: https://twitter.com/rbb24/status/869945468863774720

Ich persönlich finde es völlig in Ordnung, dass ich als Raucher diskriminiert werde, weil es dazu dient, Schaden von Anderen abzuwenden. Große Teile der Argumentation in diesem Brief liessen sich auf Aktiv/Passivrauchen übertragen: Das „individuelle, absolute“ Risiko, drinnen zu rauchen ist für mich nur unwesentlich höher als wenn ich draußen rauche. Warum sollte ich mich also an ein Rauchverbot halten? Die Folgen vom Passivrauchen betreffen ja nicht mich als Individuum.

Ich sehe da eine große Parallele zur Impfdebatte. Nicht-Impfung erhöht das Risiko eben nicht nur für dich, sondern auch für alle Anderen. Dass Das dann gesellschaftlich sanktioniert wird um Folgeschäden zu verringern finde ich durchaus ethisch begründbar. (Ist aber auch eine schwierige Abwägung, das sehe ich schon.)


Bisschen geschmacklos auch wie hier plötzlich Rücksicht und Solidarität für sich selbst gefordert wird, nachdem die gesamte bisherige Argumentation völlig egoistisch auf den individuellen Vorteil bezogen war und verschwiegen hat, dass Impfungen eben auch einen Akt der Solidarität und gegenseitigen Rücksichtnahme darstellen.


- eine Rückkehr der politischen und medizinischen Entscheidungsträger zu (wissenschaftlicher) Neutralität, weg von der bislang geführten lobbykonformen Panikpolitik, die sowohl gezielt wissenschaftliche Tatsachen ignoriert als auch die freiheitlich-demokratischen Grundwerte mit Füßen tritt.

Wissenschaftliche Neutralität sollte man erstmal selber halbwegs hinkriegen, bevor man sie von anderen verlangen kann. Dieser Brief ist das Gegenteil. Wissenschaftliche Tatsachen werden hier wiederholt geleugnet oder ignoriert.


lobbykonforme Panikpolitik“ ist ein völlig unsachlicher Propagandabegriff, der gleich noch Verschwörungsideologen mit anfüttert. Welche Lobby ist es denn, die angeblich die Politik bestimmt? Das offen zu lassen lässt Raum, der mit beliebigen Feindbildern gefüllt werden kann.

demokratische Grundwerte mit Füßen tritt“: Das ist reine Arroganz. Impfverweigerer, genau wie Maßnahmegegner sind nun mal eine kleine Minderheit. Die geltenden Regeln wurden demokratisch beschlossen und werden von der überwältigenden Mehrheit der Menschen mitgetragen. Es ist nicht undemokratisch, weil nicht auf jedes Weltbild Rücksicht genommen wird, oder Regeln beschlossen werden, die nicht jedem gefallen. Über den Sinn oder die ethischen Konsequenzen einzelner Maßnahmen kann man sicherlich fundiert diskutieren, aber wie hier eine Diktatur heraufzubeschwören ist unbegründet und gefährlich.


Da hier wiederholt und gezielt absolute und relative Zahlen herausgepickt wurden, um den Leser zu beeinflussen und ein Narrativ zu untermauern, dass dem Stand der Wissenschaft offensichtlich widerspricht, möchte ich zum Schluss noch anmerken dass nur 0,0928820568975926% der Ärzte in Deutschland diesen Brief unterzeichnet haben (und das ist großzügig gerechnet, ohne die Tierärzte abzuziehen – Quelle https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/downloads/pdf-Ordner/Statistik_2020/2020-Statistik.pdf).

Hier ist eine Stellungnahme von 26 medizinischen Fachgesellschaften, die den (fast) aktuellen Konsens der Wissenschaft kurz zusammenfasst:

https://www.awmf.org/fileadmin/user_upload/Stellungnahmen/Medizinische_Versorgung/20210224_COVID_Impfung_Stellungnahme_3.pdf


29.12.2021 03:44:19
Super Text
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